Tradition seit Jahrhunderten…
Am dritten Wochenende im Juli feiert Hohenberg a. d. Eger sein Wiesenfest. Viele auswärtige Gäste mit ihren Kindern, Bevölkerung aus der nahen und ferneren Umgebung und Einwohner der Stadt besuchen an diesem Wochenende das beliebte Heimatfest. Am Sonntag findet auf dem Platz vor der Burg die Wiederholung einer historischen Zeremonie statt, die sich im Jahre 1663 wirklich begeben hat. Der damalige Markgraf zu Brandenburg, Vetter des brandenburgischen Kurfürsten Christian Ernst, Markgraf zu Brandenburg und Burggraf zu Nürnberg, besuchte mit seiner Gemahlin, Erdmuthe Sophia, Kurprinzessin von Sachsen, und einem zahlreichen Gefolge Hohenberg.
Zu damaliger Zeit hatte Hohenberg vier Bürgermeister, von denen jeder ein Vierteljahr der „Regierende“ war. Diese überreichten dem Burggrafen Bittschriften. Die Urkunden der alten Freiheitsbriefe, Ratsinsiegel und Privilegien aus dem Jahre 1549 und früher waren im dreißigjährigen Krieg vernichtet worden und die Bürger Hohenbergs wollten ihre Rechte wiederhergestellt wissen. Der Markgraf nahm die Bittschrift gnädig entgegen und versprach, die Artikel durch seine Räte prüfen zu lassen. Dann lud der Bürgermeister den Markgrafen und seine Gemahlin ein, an einem Fest, den hohen Herrschaften zu Ehren, teilzunehmen.
Die Schüler der Volksschule Schirnding – Hohenberg stellen dieses Schauspiel vor einer großen Zuschauerkulisse in prächtigen, historischen Gewändern lebendig dar. Auszugsweise wird auf die verliehenen Rechte durch Freiheitssäulen verwiesen, aufgestellt an den damaligen Ortsgrenzen. Ein damals wegen einer Straftat Verfolgter konnte innerhalb dieser Grenzen nur vor einem hiesigen Richter verurteilt werden, war also vorerst in Sicherheit. Diese Säulen stehen jetzt noch im Burginnenhof. Anschließend zieht ein farbenprächtiger Festzug mit vielen Ehrengästen durch den Ort.
Auf der Festwiese beginnen die Spiele der Schuljugend und das für Hohenberg typische fröhliche Wiesenfesttreiben. Obwohl das Heimatfest ganz und gar auf moderne Schaustellergeschäfte verzichtet, wird es von sehr vielen Gästen von Nah und Fern besucht. Viele ehemalige Hohenberger kehren an diesem Wochenende in ihre Heimat zurück, um auf dem malerischen Wiesenfestplatz mit seinen uralten Kastanien mitzufeiern und alte Freunde zu treffen. Die Schule für ihre Kinder und die einheimischen Vereine bieten ein reichhaltiges Angebot an Spielmöglichkeiten für Jung und Alt.
Seit einigen Jahren wird das Hohenberger Wiesenfest gemeinsam mit der tschechischen Nachbargemeinde Libá als Begegnungsfest gefeiert.